Vertreter der BI: Horst Althaus, Simone Rucks, Rainer Heideroth, Marc Böttcher, Andreas Ditze
Bürgermeister Kai-Uwe Spanka erläuterte in der Bauausschusssitzung am 28.1.13 den Stand der Windkraft in Wetter:
- Die Stadt wartet auf eine Baugenehmigung für die Windmessanlage am Wollenberg. Der Bürgermeister geht davon aus, dass die Genehmigung in der nächsten Zeit eintrifft, danach wird die Messanlage zügig in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Marburg gebaut. Die Stadtwerke Marburg drängen auf die Messung, da sie mit dem Investment am Wollenberg auf keinen Fall „auf die Nase fallen wollen“.
- Die Windmessung am Wollenberg soll auch Rückschlüsse auf die tatsächlichen Windverhältnisse auf der Fläche Todenhausen-Mellnau zulassen. Die Messung ist insofern sehr wichtig, da „man“ vermutet, dass die errechneten Windgeschwindigkeiten im TÜV-Gutachten des Landes nicht stimmen.
Hinweis der BI: Die offiziellen Daten des Landes scheinen dies zu bestätigen: Im Steckbrief zur Windvorrangfläche Todenhausen-Mellnau gilt das wichtige Kriterium von >6,25m/s in 140m Höhe als nicht erfüllt. - Der Bürgermeister weist darauf hin, dass im aktuellen Teilregionalplan die Bedenken der Stadt gegen die Vorrangfläche Todenhausen-Mellnau im Datenblatt zur Fläche enthalten seien.
Hinweis der BI: das ist richtig. - Weiterhin führte er aus, dass die Stadt auf den wirtschaftlichen Betrieb der Windkraftanlagen achten wird. Sollte die Mindestwindgeschwindigkeitsprognosen von 5,75m/s auf der Windvorrangfläche Todenhausen-Mellnau unterschritten werden, wird sich die Stadt gegen die Errichtung der Anlagen aussprechen.
- Zum Stand der 7 gestellten Bauanträge wurde festgehalten, dass die Anträge allesamt weiter offen sind, da aus Sicht der Stadt wichtige Fragen nicht geklärt seien. Dies betrifft insbesondere die Frage der Wegerechte und die Planung zur Anbindung der Windkraftanlagen an das Umspannwerk im Lahntal. Der Bauantragsteller steht in der Pflicht, diese Fragen zu klären.
- Auf die Frage hin, ob denn alle 7 Anlagen vor Todenhausen-Mellnau nach denselben Maßstäben genehmigt werden, führte der Bürgermeister aus: „Ja. Denn obwohl einige Anlagen außerhalb des städtischen Baugebiets liegen, hat die Stadt das Regierungspräsidium gebeten, das auch die Anlagen außerhalb des Baugebiets Todenhausen-Mellnau nach den Vorgaben der Stadt beurteilt werden sollen.“ Der Bürgermeister geht davon aus, das dieser Bitte aufgrund der unmittelbaren Nähe der Anlagen zum Baugebiet entsprochen werden wird.
Die bisherigen Windkarten beruhen auf einem sehr groben Raster von Messungen vor allem des DWD und Strömungsberechnungen aufgrund des Geländeprofils. Da hierbei eine entsprechend große Varianz gegeben ist, waren von fachlicher Seite eine Vorgabe im Regionalplan 5,5 m/s als sinnvoll erachtet worden, um mehr Auswahlmöglichkeiten zu haben, damit auf Flächenkonflikte vor Ort eingegangen werden kann. Dies und weitere Kriterien wurden aber vom Land kurzfristig dem RP vorgegeben. Dem schloss sich der entsprechende Ausschuss inhaltlich an.
Jede zusätzlich Messung in der Region ermöglicht eine Kalibrierung der Werte. Dazu ist es nicht nötig exakt an der Stelle zu messen.