Während der gemeinsamen Sondersitzung des Bau- sowie des Haupt- und Finanzausschusses am 13.6.2013 kamen allerhand Fragen und Antworten zum Windpark Wollenberg zusammen, die wir hier kurz zusammenstellen.
Wo kann man die Windkraftgutachten für den Windpark Wollenberg einsehen?
Der Bürgermeister führte aus, dass vier Gutachten im Rathaus vorlägen, die aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien. Die Stadtverordneten können sie einsehen, dürfen sie aber nicht mitnehmen/kopieren. Eine Begründung hierfür gab es nicht.
Wer trägt die Kosten in der Planungsphase des Windparks?
Thomas Brandherm führte aus, dass die Kosten zum überwiegenden Teil von den Stadtwerken Marburg getragen werden.
Wann erfolgt der konkrete, formale Beitritt zur Windpark Wollenberg GmbH?
Laut Bürgermeister soll der vorliegende Beschluss noch nicht der Beitritt zur „Gemeinschaftswindpark Wollenberg GmbH & Co. KG“ sein. Der vorliegende Beschluss soll stattdessen lediglich den Magistrat ermächtigen, die nötigen Vorverhandlungen zu führen und alles für die Gründung vorzubereiten.
Im Jahre 2012 ging die Stadt Wetter von einer EEG-Jahresstrommenge in Höhe von 25.000 MWh/a aus. In den aktuellen Prognosen kalkuliert die Stadt mit 33.000 MWh/a. Woher kommt die Steigerung der Strommenge um 32% bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen?
Laut Herrn Brandherm sei die aktualisierte Stromprognose durch eine optimierte Standortwahl der WKA zu begründen.
Mit welchen durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten rechnet die Stadt am Wollenberg?
Die Frage wurde nicht beantwortet.
Mit wie viel Windstunden rechnet die Stadt am Wollenberg?
2.300 Volllast-Windstunden sind die Basis für die Kalkulation. Laut Herrn Brandherm (Stadtwerke Marburg) sei dies ein realistischer Wert. Der Einwand der BI, dass der Mitarbeiter der Stadtwerke in dieser Frage zwar kompentent, aber nicht neutral sei, wurde von der Versammlung nicht weiter gewürdigt.
Wann wird die Genehmigungsprozess für den Windpark Wollenberg gestartet?
Der Prozess soll bis zum 21. Juni 2013 gestartet werden. Die Stadtwerke rechnen damit, binnen drei Monaten vom Regierungspräsidium Gießen die Bewilligung für den Bau der Anlagen zu erhalten.
Wieviel Pacht verlangt Hessen Forst für die Standorte am Wollenberg?
Es gibt eine Mindestpacht plus eine prozentuale Beteiligung am eingespeisten Strom. Wie hoch die Beteiligung ausfällt und ob die Beteiligung am Ertrag oder Umsatz festgemacht wird, wurde nicht beantwortet.
Muss die Stadt Wetter Gelder aus dem öffentlichen Haushalt verwenden, falls sich die Erträge des Windparks negativ darstellen?
Bürgermeister Spanka hat klargestellt, dass es keinen Automatismus gibt und der Windpark im Falle einer Unrentabilität notfalls in die Insolvenz gehen muss.
Wird die Stadt den Windpark auf jeden Fall bauen?
Entscheidend seien die Auflagen, die sich aus der Bimsch-Genehmigung des Regierungspräsidiums ergeben. Falls die Auflagen zu hoch seien und der Betrieb des Windparks dadurch zu teuer würde, werde der Park nicht kommen.
Welche Beteiligungsstruktur ist für den Windpark geplant?
35% Stadtwerke Marburg, 20% Gemeinde Lahntal, 20% Stadtwerke Wetter, 10-15% Gemeinde Cölbe, 10-15% Bürgergenossenschaft.
Wie stimmten die Vertreter der Ausschüsse über den Plan der Stadt Wetter ab?
Beide Ausschüsse stimmten trotz kritischer und zum Teil unbeantworteter Fragen einstimmig bei einer Gegenstimme der Linke für die Durchführung des Plans.
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