Marburg und die Fledermäuse

Neben dem Rotmilan hat sich vor allem die Mopsfledermaus sowie die Große Bartfledermaus in unserer Region als echter Windkraft-Verhinderer erwiesen. Die Tiere sind besonders geschützt und sind uns letztlich wichtiger als die industrielle Stromerzeugung. Darüber kann man streiten, aber so ist heute die Rechtslage. Soweit, so gut.

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Pressebericht vom 4. Juni 2014

Die Stadt Marburg und deren eigene Stadtwerke gehen nun her und errichten in und um Marburg zahlreiche neue Quartiere für Fledermäuse. Die Tagespresse sprach kürzlich von 300 Schlafplätzen, die u.a. am Hauptsitz der Stadtwerke und am Landgrafenschloss angebracht wurden.

Weit weniger bekannt ist, dass auch andere Institutionen rund um Marburg Fledermausquartiere im Laufe der Zeit errichtet haben. So finden sich beispielsweise im Wald nahe des alten Marburger Bundeswehrdepots (heute: Neues Forum Marburg) jede Menge ausgediente Munitionsbunker, die vom Forstamt Kirchhain zu Fledermausquartieren umgebaut wurden.

Fledermausquartier in einem alten Munitionsbunker

Fledermausquartier in einem alten Munitionsbunker

 

Das Engagement für die Fledermäuse in allen Ehren, doch wie sollen diese Maßnahmen mit den vorgeblichen Windkraftplänen der Stadt Marburg zusammen passen? Würde sich lediglich an einem der zahllosen Quartiere eine geschützte Fledermaus nachweisen lassen, müsste automatisch eine 5 Kilometer breite Schutzzone um das Quartier gezogen werden.

Im Ergebnis wären dann die Windkraft-Vorranggebiete VRG 3128, 3129 und 3130 nicht zu halten. VRG 3125 und 3127 wären gefährdet. Im Stadtgebiet Marburg ist Windenergie damit gestorben. Ist das wohl auch der Grund, warum die Stadtwerke Marburg so vehement nach Wetter expandieren wollen?

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